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Germaine Richier

Grans bei Arles 1904 - Montpellier 1959


Germaine Richier übersiedelt nach dem Studium an der Ecole des Beaux Arts in Montpellier 1926 nach Paris, wo sie bis 1929 im Atelier von Émile-Antoine Bourdelle mitarbeitet. 1934 findet Richiers erste Einzelausstellung in der Galerie Max Kaganovitch in Paris statt. Bereits zwei Jahre danach erhält Richier - als erste Frau - für ihre "Büste Nr. 2" den begehrten Preis für Bildhauerei von der Blumenthal Foundation in New York.
1937 nimmt sie an der Pariser Weltausstellung teil und erhält eine Auszeichnung. Zudem stellt sie mit europäischen Künstlerinnen im Musée du Jeu de Paume in Paris aus und zusammen mit Pierre Bonnard, Georges Braque, Marc Chagall, Robert Delaunay, André Derain, Jacques Lipchitz und anderen präsentiert sie 1939 ihre Werke im Französischen Pavillon der Weltausstellung in New York.
Während des Zweiten Weltkriegs hält sich Germaine Richier überwiegend in der Schweiz und in der Provence auf. Auch in dieser Zeit finden Ausstellungen statt, wie 1942 im Kunstmuseum Winterthur oder 1943 zusammen mit Marino Marini und Fritz Wotruba in der Kunsthalle Basel.

Während Germaine Richiers Frühwerk noch Einflüsse von Bourdelle und Rodin zeigt, entwickelt sie ab etwa 1940 ihren charakteristischen Figurentypus, teils Mensch, teils Tier, die oftmals in einem Netz aus Drähten gefangen sind. "Meine Figuren sind eigenständige Wesen. Eigenständig und unabhängig - das soll Bildhauerei für mich sein", so Richier.
Germaine Richiers antropomorphe Mischwesen werden im Laufe der Jahre fragmentarischer und sind mit verschiedenen Materialien ausgestattet. Die Künstlerin kehrt 1946 nach Paris zurück.
Germaine Richiers Werke werden auch in den 1950er Jahren weltweit in zahlreichen Ausstellungen gezeigt: 1955-1957 im Amsterdamer Stedelijk Museum, im Museum für Moderne Kunst in Paris und in der Martha Jackson Gallery in New York.
Germaine Richier stirbt während der Vorbereitungen für eine Ausstellung im Musée Picasso in Antibes am 31. Juli 1959. Die Künstlerin gerät nach ihrem Tod in Vergessenheit. Die Berliner Akademie der Künste widmet Germaine Richier erst 1997 eine große Retrospektive, die erste in Deutschland.


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